Ausbildung

Profil der Ausbildung
zur Erzieherin/ zum Erzieher in Bayern

  • 1. Ziel
    Die Fachakademie für Sozialpädagogik vermittelt auf der Grundlage der drei Säulen Fachwissen, Persönlichkeitsbildung und Handlungskompetenz eine Breitbandausbildung für die Tätigkeit als Fachkraft in sozialpädagogischen und pädagogischen Arbeitsfeldern mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 0-27 Jahren.
  • 2. Struktur und Dauer
    Die Erzieherinnenausbildung an Fachakademien für Sozialpädagogik in Bayern umfasst als postsekundäres Studium drei Jahre Ausbildung und baut auf einem einjährigen Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ) auf.
    Die daran anschließende Fachakademieausbildung besteht aus zwei Studienjahren mit integrierten Praktika und einem Berufspraktikum mit begleitenden Theoriephasen und fachlicher Betreuung.
    Alle AbsolventInnen erhalten die Berechtigung zum Fachhochschulzugang und durch Ableistung einer Ergänzungsprüfung die Fachhochschulreife.
  • 3. Inhalte der Ausbildung
    Während der Ausbildung erwerben die Studierenden in insgesamt mindestens 2100 Unterrichtsstunden in fachtheoretischen und fachpraktischen Fächern ein umfassendes Fachwissen und eine theoriegeleitete Handlungskompetenz.
    Die Inhalte der Fächer werden in sieben Lernfeldern miteinander verbunden, die sich direkt auf die Schlüsselkompetenzen der Erzieherin beziehen:

    • – Werte und Werterhaltungen, Bildung und Bildungsprozesse,
    • – Wahrnehmen – Beobachten und Erklären,
    • – Methodisches Handeln,
    • – Ästhetische Erfahrung – Ausdruck und Gestaltung,
    • – Kommunikation und Interaktion,
    • – Kooperation und Koordination.

    Der größte Unterrichtsanteil entfällt dabei auf die Fächer Pädogogik/Psychologie/Heilpädagogik (400 Unterrichtsstunden) sowie Praxis- und Methodenlehre mit Gesprächsführung (320 Unterrichtsstunden). Ein besonderer Schwerpunkt besteht im musisch-pädagogischen Bereich mit insgesamt 560 Unterrichtsstunden.

  • 4. Anteil der sozialpädagogischen Praxis
    Die Entwicklung der Handlungskompetenz wird in besonderem Maße durch die Praxiserfahrungen und die Praxisbetreuung unterstützt.
    Während der beiden Studienjahre leisten die Studierenden mindestens 480 Praktikumsstunden in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen und Schulen.
    Die berufliche Erstausbildung sowie das Berufspraktikum bestehen überwiegend aus praktischer Tätigkeit in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Die PraktikantInnen werden durch Unterricht an der Fachakademie begleitet.
    Die Praxis in allen Ausbildungsstufen wird sowohl durch eine sozialpädagogische Fachkraft aus der sozialpädagogischen Einrichtung angeleitet als auch durch die FachdozentInnen der Fachakademie betreut.
  • 5. Stärken
    Lehrende an Fachakademien für Sozialpädagogik bündeln Kompetenzen aus Fachwissenschaft, Fachdidaktik und einschlägigen Erfahrungen in verschiedenen sozialpädagogischen und pädagogischen Arbeitsfeldern.
    Durch die fachübergreifende Erarbeitung der Inhalte in Lernfeldern üben die Studierenden vernetztes Denken und erwerben die Fähigkeit, das Fachwissen auf berufliche Situationen zu beziehen und in berufliches Handeln umzusetzen.
    Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis erwerben die Studierenden professionelle Handlungskompetenzen und die Befähigung, individuelle, situationsorientierte, adressatenbezogen Erziehungs- , Bildungs- , und Betreuungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlichen Alters zu leisten.
    Durch die individuelle Lernbegleitung in der Praxis und durch das erfahrungs- und gruppenbezogene Lernen im Unterricht wird die Entwicklung der Studierenden zu einer Erzieherpersönlichkeit nachhaltig unterstützt.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Fachakademie für Sozialpädagogik; Stand: November 2008